Das Projekt Dialog Kölner Klimawandel (DKK)
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Mehrgenerationenwohnen/-quartiere
Innovationen für familien- und altengerechte Stadtquartiere

Einleitung:

Der demografische Wandel bringt auch Veränderungen in den Familien mit sich: viele Familien leben nicht mehr selbstredend unter einem Dach, denn oft müssen sie sich räumlich voneinander trennen. In wenigen Fällen wohnen die Generationen noch in der näheren Umgebung. Alleinerziehende fragen sich insbesondere, wo sie für ihre Kinder einen Großelternersatz finden können?

Ältere Menschen, egal ob gesund oder pflegebedürftig, wollen den Rest ihres Lebens nicht nur mit Gleichaltrigen verbringen, sondern auch Möglichkeiten zur Verständigung mit jüngeren Menschen haben. Die Lebenserwartung in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten weiter gestiegen; durchschnittlich liegt die Lebenserwartung bei 80 Jahren. Diese Zeit wollen ältere Menschen gewinnbringend für sich nutzen, doch es stellt sich die Frage, wo sie ihre Begabungen, ihr Engagement und Wissen noch einbringen können?

Das Mehrgenerationenhaus ist die Antwort auf diese Fragen. Gemeinsam leben, kommunizieren und voneinander lernen sind die Vorzüge so einer Wohngemeinschaft. Außerdem legt vor allem großen Wert auf ein barrierefreies, behinderten- und altenfreundliches Wohnen in diesen Anlagen.

Konzept:

Das Wohnen in Mehrgenerationenquartieren soll den Bewohnern u. a. folgende Vorzüge bieten:

  • gemeinschaftliche Aktivitäten (Freizeitangebote wie Kochen, Spielen, Sport, etc.),
  • haushaltsnahe Dienstleistungen,
  • Austausch über große und kleine Alltagsprobleme und Anliegen,
  • Betreuungsangebote für Alt und Jung,
  • Gründung eines Bewohnervereins, aktives Mitwirken in Verwaltung und Gestaltung des Hauses und Hofs,
  • Lernen und Erfahrungen vom anderen Alter,
  • respektvoller Umgang miteinander,
  • Autonomie und Selbstbestimmung im Leben,
  • Stärkung der sozialen Infrastruktur.

Das „Herzstück“ der Wohnanlage stellen die gemeinsamen Räume dar, wie zum Beispiel ein Gemeinschaftssaal, Höfe sowie Cafés.

Eine Möglichkeit, mit Mehrgenerationhäusern etwas fürs Klima zu tun, sind energieeffiziente Systeme wie „intelligente“ Gebäudehüllen. Außerdem bieten sich bei Neubauten vor allem auch Photovoltaikanlagen auf den Hausdächern an. Durch Photovoltaik können die Bewohner also selber ihren Strom erzeugen. Im Winter können die Häuser durch eine Holzpelletheizung geheizt werden.

Wichtig ist auch – vor allem für die älteren und pflegebedürftigen Bewohner – eine barrierefreie Bauweise auf der gesamten Wohnanlage. Dazu zählt neben Aufzügen und Bänken auch die Barrierefreiheit in der Wohnung (z. B. im Badezimmer, in der Küche). Zudem sollte für die Bewohner Versorgungszentren gut erreichbar sein.

Zur Entstehung der Mehrgenerationenhäuser sind nicht unbedingt Neubauten nötig. Es gibt Standorte, an denen das Projekt an bereits bestehenden Einrichtungen wie beispielsweise Mütterzentren oder Kirchengemeinden umgesetzt wurde.

Kosten/Nutzen:

Mehrgenerationenhäuser werden über einen Zeitraum von fünf Jahren mit 40.000 Euro jährlich gefördert. Auch der Europäische Sozialfonds (ESF) unterstützt 200 von 500 Mehrgenerationenhäuser des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugendlichen mit Geldern. Die Gesamtförderungsgelder belaufen sich auf 100 Millionen Euro.

Die jährlichen Fördermittel von 40.000 Euro pro Haus bestehen zum einen aus 30.000 Euro, die aus Bundes- bzw. ESF-Mitteln stammen. Das Land oder die Kommune übernehmen die restlichen 10.000 Euro.

Zusammenfassend werden die Häuser also finanziert durch

  • öffentliche Mittel, gestellt von Bund, ESF, Land und Kommunen,
  • Spenden (insbesondere von Stiftungen oder Privatleuten) und Fundraising,
  • Kooperation mit Betrieben,
  • Einnahmen im Mehrgenerationenhaus, zum Beispiel durch Freizeitangebotsgebühren, Dienstleistungsangebote, Vermietung von Räumen und Übernahme kommunaler Leistungen.

Umsetzbarkeit:

Beispiel: Regensburg / Burgweinting. „Allmeind“ nennen die Bewohner die Mehrgenerationenwohnanlage in Regensburg, der aus Buchstaben und Silben des Slogans „alle miteinander“ besteht. Seit 2009 wohnen hier drei verschiedene Generationen zusammen in 32 Mietwohnungen, die von Familien und Alleinstehenden aller Altersklassen bewohnt werden. Ein zentraler Ort dieser Anlage ist der Gemeinschaftsraum, der Möglichkeit zu Aktivitäten und Kommunikation bietet. Die Unterstützung und der respektvolle Umgang werden in diesem Projekt dankbar angenommen.

Der Baubeginn war in 2007, zwei Jahre später konnten die ersten Familien und Alleinstehenden einziehen. Energieeffiziente und nachhaltige Bautechniken wurden hier mitverarbeitet: so entspricht das Haus dem Niedrigenergiestandards (40 KfW), heizt mit Holzpelletheizung und bezieht den Strom aus Photovoltaik. Zum Vorteil der betagteren Bewohner sind die Wohnungen überwiegend barrierefrei gestaltet. Die gesamte Wohnfläche beträgt etwa 2100 m². Die Anlage bietet neben einem Gemeinschaftsraum und –garten auch einen Hobbyraum, eine Waschküche und Tiefgarage.

In Deutschland gibt es insgesamt 500 realisierte Mehrgenerationenwohnprojekte.


Links: Mehrgenerationenwohnen

Mehrgenerationenwohnprojekte:

Mehrgenerationenwohnprojekte in Köln:

best-practice-Projekte Bauen und Wohnen

→ Attraktive Stadtquartiere für das Leben im Alter

→ Mehrgenerationenwohnen / -quartiere 

→ Plus-Energie-Haus

→ Zwischennutzungen und Nischen im Städtebau




Die Partner im Dialog Kölner Klimawandel:

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