Das Projekt Dialog Kölner Klimawandel (DKK)
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Zwischennutzungen und Nischen im Städtebau als Beitrag für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung

Einleitung:

Leerstände und Brachflächen entstehen durch den Wandel der Demografie und Struktur der Städte und der temporären Nutzung spezialisierter Gebäude. Die Aufgabe soll sein, Leerstände und Brachflächen für Zwischennutzungen und Nischen zu nutzen, die das Image und die Stabilisierung der Stadt verbessern.

Bürger können für ihre Städte selbst in Zusammenarbeit mit Organisationen oder ähnlichen Initiativen Ideen für Zwischennutzungen entwickeln und sie der Stadt vorlegen. Es gibt auch die Möglichkeit, an ausgeschriebenen Wettbewerben teilzunehmen und dort auf die eigenen Ideen aufmerksam zu machen oder andere weiterauszuarbeiten.

Unter „Umsetzbarkeit“ werden einige Ideen aus Deutschland beispielhaft vorgestellt.

Konzept:

Hierbei soll sich nicht nur auf Zwischennutzungen freier Flächen konzentriert werden, sondern auch leerstehende Gebäude für zeitweilige Nutzung in Betracht gezogen werden.

So kann durch langzeitig leerstehende Gebäude und Flächen Platz für beispielsweise Sport und Freizeit, Parks und Gärten und öffentlichen und sozialen Nutzungen zur Verfügung gestellt werden.

Dadurch besteht auch die Möglichkeit zu einer friedlichen Zusammenkunft von Generationen, was die Lebensqualität & -attraktivität einer Stadt ungemein steigern kann. Dabei können aber auch Rückzugsorte für bestimmte Altersgruppen geschaffen werden.

Die aktuelle Aufmerksamkeit, die den Projekten zuteilwird, animiert auch die Bürger, selbst mitzuwirken und kreative, individuelle Ideen beizutragen.

Umsetzbarkeit:

Berlin / Mellowpark. Der Berliner Mellowpark ist eins von vielen umgesetzten Projekten für die Zwischennutzung von Freiflächen. Eine Organisation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen entwickelte die Umnutzung des ehemaligen Kabelwerks, das an ihr Jugendzentrum grenzt, zu einer Möglichkeit für Sport & Freizeit. Durch eigenes Tun und Unterstützung des Jugendzentrums entstand der bisher größte Skatepark Europas. Neben Anlagen für BMX- & Skatesport gibt es auch Fußball-, Basketball- und Beachvolleyballplätze. Hinzu kommt ein Tonstudio und Videotechnik. Der Mellowpark ist ein bekannter Ort für Veranstaltungen und Konzerte und erwartet monatlich bis zu 4.000 Besucher. Inzwischen soll der Mellowpark aufgrund seines Erfolges auf ein anderes Gebiets umgelegt werden, da am aktuellen Gebiet das Interesse eines Wohnungsbaus besteht. Das Projekt wurde im Rahmen zweier Wettbewerbe von den Jugendlichen entwickelt und vom Betreiberverein „all eins“ unterhalten und ausgearbeitet.

→ www.mellowpark.de/historie.html

Hamburg / Projekt für Freizeitgestaltung. In Hamburg dagegen wurde eine, wegen fehlenden Investoren, leere Freifläche im Stadtteil Harburg für eine öffentliche und soziale Nutzung umgebaut. Die Freifläche dient inzwischen als Sammelpunkt für ehemalige Drogenabhängige und Substituierte. Örtliche Polizeibeamte entwickelten das Konzept des Projekts aus dem Anlass heraus, dass die Drogenkranken sich bisher unerwünscht auf öffentlichen Plätzen aufgehalten haben. Zur Gestaltung der Flächen wurden letztendlich drei sommer- & winterfeste Container aufgestellt, die täglich von bis zu 50 Menschen aufgesucht werden. Veranstaltungen wie Tagesausflüge und Flohmärkte werden von den Vereinsmitgliedern angeboten, sowie Möglichkeiten zu Grillfesten, Schach- & Tischtennisspielen, Kochen und Gärtnern. Der Telefon- & Computerzugang wird den Vereinsmitgliedern bereitgestellt. Für den Container- und Außengestaltung wie auch für die Instandhaltung der Anlage tragen die Vereinsmitglieder Sorge.

Ingelheim am Rhein / Zeitgärten. Das Vorhaben in Ingelheim ist es, jedes Jahr über einen überschaubaren Zeitraum von fünf bis sechs Monaten auf verschiedenen Freiflächen Grünflächen anzulegen. Zur Aufmerksamkeitserregung werden diese freien Flächen mit Fahnen versehen. Dadurch soll vor allem angesichts der wechselnden Standorte die Verfügbarkeit dieser verdeutlicht werden. Ziel ist die Aufwertung der Brauchflächen und das Wecken des Interesses der Bürger für Stadtentwicklung. Schüler wurden dazu eingeladen, kleine Teilgärten unter dem Motto „Wo ist Eden?“ anzulegen. In Abstimmung mit der Stadt entstanden u. a. eine Teichanlage, Hügel und Kunstobjekte auf der Freifläche. Initiiert wurde das Projekt durch den Arbeitskreis Stadtentwicklung der Lokalen Agenda 21. Nach Ablauf der Saison werden die erfolgreich angebotenen Zeitgärten deinstalliert, obwohl es Nachfrage auf ein dauerhaftes Bestehen gibt.

Kosten / Nutzen:

Viele Projekte werden durch Spenden oder Sponsoren finanziert. Teilweise kann auch ein Entgelt eine hinreichende Finanzierungsquelle darstellen (sowie die Zwei-Euro-Tagesgebühr im Berliner Melowpark). In Hamburg beispielsweise wird auch ein Monatsmitgliedsbeitrag von einem Euro erhoben. In manchen Fällen übernimmt auch die Stadt die Kosten für die Freifläche und deren Bebauung. Die Kosten der Container in Berlin (ca. 10 000 Euro) werden zu 80 % von dem Bezirksamt übernommen, die restlichen 20 % können durch Spenden gedeckt werden. In Ingelheim am Rhein erfolgt die Finanzierung der Anlagen seit 2005 komplett durch den Haushalt.

Die Kostenübernahme durch die Stadt wirkt sich positiv auf die Umsetzung der Projekte durch die Nutzer aus. Die Nutzer müssen selber keine Kosten übernehmen und wirken so aktiver am Gestaltungsprozess des Projektes mit.

Quellen / Links:


Links: Zwischennutzung und Nischen in der Stadtentwicklung

best-practice-Projekte Bauen und Wohnen

→ Attraktive Stadtquartiere für das Leben im Alter

→ Mehrgenerationenwohnen / -quartiere 

→ Plus-Energie-Haus

→ Zwischennutzungen und Nischen im Städtebau




Die Partner im Dialog Kölner Klimawandel:

Partner

Abschlussbericht 1.0
DKK-Prozesse
Öffentliche Feedbackphase
Workshops
Sonderveranstaltungen
Ideenwettbewerb 2012
Ideenwettbewerb 2011
Wissensbasis
Bauen + Wohnen
Energie + Klima
Grünflächen + Freiraum
Verkehr + Mobilität