Das Projekt Dialog Kölner Klimawandel (DKK)
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Wissensbasis Verkehr und Mobilität
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Wiener Linien

Historie & Entwicklung:

Die Wiener Verkehrsbetriebe (Wiener Linien) betreiben schon seit Jahrzehnten einen konsequenten Ausbau des öffentlichen Nahverkehrsangebots.

Zentrale Aspekte des Projekts:

Modell

Die Wiener Linien verfügen über ein dichtes Straßenbahnnetz und eine flächendeckende Versorgung. Das Leistungsangebot wird ständig qualitativ und quantitativ ausgebaut. Heute bieten die Wiener Linien Angebote für 80% aller Mobilitätsbedürfnisse der Stadt an. Der Durchschnitt in deutschen Städten liegt bei etwa 65%. Oberste Priorität hat in Wien die Kundenzufriedenheit. Momentan erreicht Wien Spitzenwerte in der Kundenzufriedenheit von 93%. Dies beruht vor allem auf der Pünktlichkeit und der Zuverlässigkeit der Verkehrsmittel. Um die Pünktlichkeit auch im dichten Verkehr zu gewährleisten nutzt man die Möglichkeit des Eingriffs in die Signaleinlagen über Steuergeräte in Bussen und Bahnen. In Reichweiten von 500m können damit Signalanlagen geschaltet werden, um eine schnelle Durchfahrt von öffentlichen Verkehrsmitteln freizugeben. Die Schaltung der Signalanlagen beeinflusst gewollt den Verkehrsfluss des MIV.

Auch die Trennung des ÖPNV vom Straßenverkehr, durch Anlage von Busspuren oder abgetrennten Gleisanlagen geht zu Lasten des MIV, indem beispielsweise Fahrbahnen zu Busspuren umfunktioniert werden. 1997 waren schon 73% der Straßenbahnkilometer und 8% der Buskilometer vom Individualverkehr getrennt. Diese Maßnahme wird auch weiterhin verfolgt und führt zu einer Verbesserung der Pünktlichkeit.

Die Akzeptanz dieser Maßnahmen in der Öffentlichkeit wird getragen von den guten Ergebnissen und durch eine gute Öffentlichkeitsarbeit der Wiener Linien. Angestrebte Maßnahmen werden publiziert und die Absichten der Öffentlichkeit dargelegt.

Angebote

Die große Akzeptanz und Nutzung des Angebotes der Wiener Linien entsteht auch durch die günstigen und fairen Ticketpreise und Kombinationsangebote. So gibt es für Touristen günstige Tages- oder Wochenkarten, die auch Vergünstigungen in Museen und ähnlichen Einrichtungen ermöglichen. Eine normale 24 Stunden Karte kostet 5€ und eine 72 Stunden Karte kostet 12€. Die Wochen- und Monatskarten sind übertragbar und können so auch von mehreren Personen genutzt werden. Unter den weiteren Angeboten finden sich für alle Personengruppen und Ansprüche meist passend Lösungen, eine günstige und problemlose Beförderung für potentielle Kunden interessant zu machen.

Zukünftige Angebote

Ein neues Angebot des Wiener ÖPNV ist das Nachtnetz mit einer 24 h U-Bahn. Es wurde in der Nacht vom 3. auf den 4. September 2010 und beinhaltet den Nachtbetrieb von U-Bahnen an Wochenenden und vor Feiertagen. Besonderheit dieses Konzeptes bestehen auf der engen Abstimmung der U-Bahn und eingesetzten Nachtbusse aufeinander, so dass es keine übermäßigen Anschlusswartezeiten gibt. Die neuen Wiener Nachtlinien bedienen 96% der Bevölkerung und erhöhen dadurch die Mobilität in den Nachtstunden enorm. Gestartet wurde das Projekt Nachtnetz erst nachdem die Wiener Bevölkerung in einer Abstimmung mit einfacher Mehrheit für die Einführung entscheiden hat. Es wird wurde umfassend über das neue Netz informiert (z.B. Verteilung von Taschenplänen), damit es beim Start sofort genutzt und akzeptiert wird.

Finanzierung

Im Rahmen der verkehrspolitischen Ausrichtung zur Förderung des ÖPNV in Wien wurde ein Finanzierungsvertrag mit der Stadt geschlossen. Im ÖPNV-Vertrag ist geregelt, dass die Wiener Linien mit 295 Mio. € jährlich von der Stadt gefördert werden. Aus der Förderung und den Einnahmen aus den Fahrkartenerlösen (420 Mio. €) muss der Betrieb des ÖPNV finanziert werden. Die Stadt zahlt noch einmal 125,5 Mio. € jährlich für Investitionen in die Infrastruktur. Der Bund beteiligt sich auch mit Zuschüssen an der Infrastruktur, die jedoch in der Höhe je nach Haushaltslage variieren. Zusätzliche Investitionsunterstützungen gibt es noch von der Stadt bei punktuellen Investitionen für z.B. Niederflurbahnen. Die Aufstockung und Erneuerung des Fuhrparks ist ebenso entscheidend für den Erfolg der Wiener Bahnen. Es soll möglichst überall ein barrierefreier Zugang zu den Bahnen ermöglicht werden.

Als Gegenleistung erwartet die Stadt jährlich einen Rechenschaftsbericht von den Wiener Bahnen. Über Kundenbefragungen wird die Zufriedenheit der Fährgäste mit dem Angebot erhoben. Gibt es Punkte bei denen sich die Kunden Verbesserungen wünschen, so müssen die Wiener Linien dort Nachbessern. Voraussetzung  für eine Fortsetzung der Förderung ist die Zufriedenheit der Nutzer.

Wirkungen

Erhebungen zwischen den Jahren 1993 und heute zeigen, dass sich die Verkehrsanteile schon deutlich in Richtung der öffentlichen Verkehrsmittel verschoben haben. Während 1993 noch 29% aller Wege mit ÖPNV zurückgelegt wurden, sind es heute schon 33%. Der Anteil des MIV sank in der gleichen Zeit von 40% auf 36%. Dies lässt vermuten dass der ÖPNV seine neuen Fahrgäste direkt vom MIV gewinnt. 

Ziele

Ziel des Ausbaus ist die Steigerung der Marktanteile und die Verringerung des motorisierten Individualverkehrs (MIV).

Bis 2020:     

  • Erhöhung des ÖPNV-Anteils auf 40%
  • Reduzierung des MIV auf 25%
  • Erhöhung des Radverkehrs auf 8%

Öffentliche Zugänglichkeit zu Informationen

Alle Informationen sind leicht zugänglich über die Homepage der Wiener Verkehrsbetriebe. Etwas unübersichtlich ist jedoch die Navigation zwischen den einzelnen Informationen und Tarifen, da diese nicht sehr übersichtlich gestaltet sind. Auch eine Karte zur Übersicht über das Liniennetz ist nicht auf Anhieb zu finden und dann auch nur für Teilbereiche vorhanden. Es braucht eine gewisse Zeit sich auf der Homepage und innerhalb des Liniensystems zurechtzufinden.

→ http://www.wienerlinien.at/

→ http://www.facebook.com/wienerlinien

best-practice-Projekte Verkehr und Mobilität

→ Stadtmobil - Car Sharing Modell, Heidelberg + Mannheim

→ kostenloser ÖPNV, Hasselt / Belgien

→ Integriertes Verkehrskonzept, Straßburg / Frankreich

→ Velo-City, Kopenhagen / Dänemark

→ Wiener Linien, Wien / Österreich




Die Partner im Dialog Kölner Klimawandel:

Partner

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Sonderveranstaltungen
Ideenwettbewerb 2012
Ideenwettbewerb 2011
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Energie + Klima
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Verkehr + Mobilität