Das Projekt Dialog Kölner Klimawandel (DKK)
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Velo City Kopenhagen

Historie & Entwicklung:

Seit den 1970er Jahren nimmt der Anteil des Fahrradverkehrs in Kopenhagen kontinuierlich zu.  Diesen Trend, angestoßen von der damaligen Ölkrise, hat die Stadtplanung aufgegriffen und unterstützt das Wachstum durch städtebauliche Maßnahmen, die das Radfahren in Kopenhagen sicherer, leichter, schneller und komfortabler machen sollen. 

Zentrale Aspekte des Projekts:

Maßnahmen

Anlage eines ausgedehnten Radwegenetzes mit zum Teil eigenen Signalanlagen

  • 350 km Radwege und 20 km Radfahrstreifen im Stadtgebiet.
  • Vom weiteren Straßenverkehr abgetrennte Radwege erhöhen das Sicherheitsgefühl und die Akzeptanz des Radverkehrs innerhalb der Bevölkerung, im Vergleich zu Radfahrstreifen auf der Straße. Die Trennung erfolgt durch Erhöhung oder Vertiefung des Radweges oder durch Trennbauten. Sehr hoher Akzeptanz erfreuen sich Radwege, die von der Straße durch einen Parkstreifen abgetrennt liegen.

Green cycle routes

  • Momentan gibt es 41 km grüner Fahrradwege (in Grünflächen angelegt) im Stadtgebiet und weitere sind in Planung.
  • Diesen Routen dienen ebenfalls der Akzeptanzsteigerung innerhalb der Bevölkerung. Sie sind noch sicherer und komfortabler als die Fahrradwege entlang der Verkehrswege, aber vor allem sind sie sehr viel attraktiver, da im Grünen gelegen. Sie können auch von Fußgängern benutzt werden und schaffen direkte Verbindungen innerhalb des Stadtgebietes. Das Netzwerk der grünen Wege soll auf 100 km erweitert werden.

Green Wave for Cyclists

  • Verkehrssignale sind darauf abgestimmt den Radfahrern auf bestimmten Strecken eine grüne Welle bei 20 km/h zu gewährleisten.
  • Diese Grünen Wellen werden auf viel befahrenen Strecken, mehr als 30.000 Radfahrer pro Tag, während der morgendlichen und abendlichen Stoßzeiten geschaltet. Dies ermöglicht den Radfahrern die viel befahrenen Strecken deutlich schneller zu passieren und erhöht Akzeptanz und Komfort des Fahrradverkehrs. Das Tempo ist so gewählt, dass auch Kinder und ältere Menschen mithalten können.

Cyclist Counter

  • An viel befahrenen Strecken werden Zähler in Form von Anzeigetafeln aufgestellt, welche die Radfahrer zählen.
  • Die Darstellung ermutigt viele Bürger auch aufs Rad umzusteigen, da die täglichen Zahlen weit über 10.000 liegen. Die Zähler vermitteln der Bevölkerung zudem die Bedeutung des Radverkehrs für die Stadt.

Mitnahme von Fahrrädern im ÖPNV und Nahverkehr

  • Metro, S-Bahn, Bahn und Fähren bieten spezielle Raumangebote zur Mitnahme von Fahrrädern an. Die Beförderung 1 Fahrrads pro Person ist dabei meist kostenlos.
  • Es wird darauf hingewiesen in Stoßzeiten von der Beförderung von Fahrrädern abzusehen, aufgrund des dann sehr knappen Raumangebotes.

Stellplätze für Fahrräder

  • Es gibt eine große Anzahl von Fahrradabstellplätzen in Kopenhagen
  • Die meisten sind jedoch meist überfüllt und schlecht gelegen. An vielen Straßen gibt es reservierte Stellplätze für Fahrräder, die dem Konzept von Autoparkplätzen ähnlich sind.

City Bikes

  • Seit 10 Jahren gibt es innerhalb der City Bike Zone kostenfrei Fahrräder auszuleihen
  • Durch Einwurf von 20 Dänischen Kronen kann man Fahrräder aufschließen und benutzen, ähnlich unserem Prinzip bei Einkaufwagen. Die 20 Kronen erhält man zurück wenn man das Fahrrad an den vorgesehenen Stellen wieder anschließt. Die Fahrräder können nur tagsüber ausgeliehen werden, da sie über keine Beleuchtung verfügen und die Ausleihstellen nachts schließen. Um sich gegen Diebstahl zu schützen wurden nur spezielle Rahmen und Reifen verwendet, die nicht mit anderen Fahrrädern kompatibel sind. Finanziert werden die Bikes über Werbung und auf den Rahmen und Solid Disk Reifen.

Sicherheit

Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten wurden in Kopenhagen einige weitere Maßnahmen umgesetzt:

  • Bauliche Trennung des Radverkehrs vom Straßenverkehr
  • Farblich hervorgehobene Querungsstreifen für Radfahrer im Kreuzungsbereich
  • Links- und Rechtsabbiegespuren für Radfahrer
  • Spezielle Ampeln für Radfahrer in Augenhöhe -> eine früheres Schalten der Grünphase ermöglicht den Radfahrern eine sicheres Losfahren im Verkehr
  • Vorgezogene Haltepunkte für Fahrräder für bessere Sicht
  • Rampen an vielen Treppen für den sicheren Transport der Fahrräder

Wirkungen

  • 37% aller Menschen in Kopenhagen sind mit dem Fahrrad unterwegs
  • 55% aller Kopenhagener benutzen das Rad für ihre täglichen Wege
  • 51% der Fahrradfahrer fühlen sich sicher mit dem Fahrrad im Straßenverkehr

Zu den Empfindungen der Bürger kommen noch die ökonomischen Faktoren, die nicht deutlich messbar, aber spürbar vorhanden sind. Der erhöhte Radverkehr sorgt für Entlastungen im Straßenverkehr und für die Vermeidung von Staus. Arbeitgeber müssen viel weniger Flächen für Parkplätze für ihre Mitarbeiter vorhalten. Das tägliche Fahrradfahren erhöht die Gesundheit der Bevölkerung und entlastet das Gesundheitssystem.

Zudem ist der Bau von Infrastruktur für den Radverkehr (8 Mio. DK/km) deutlich günstiger als der Bau von Infrastruktur für Metro (1 Mill. DK/km) oder Straßenverkehr (70-100 Mio.DK/km).

Ziele

Der Radverkehr soll weiter gefördert werden und man möchte einen Anteil am Verkehr von 50% erreichen. Zudem soll die Zahl der schwer Verwundeten halbiert werden und das Sicherheitsgefühl auf 80% (per Umfragen erhoben) ansteigen. Das übergeordnete Ziel, welches Kopenhagen mit der offensiven Fahrradpolitik erreichen möchte, ist es erste CO2-neutrale Stadt der Welt zu werden.

Öffentliche Zugänglichkeit zu Informationen

Informationen zum Radverkehr in Kopenhagen findet man im Internet aufgrund des Modellcharakters in vielfältiger Form. Hier muss man schon sehr stark selektieren, um sich in der Masse von Informationen zurechtzufinden. Vor Ort gibt es sehr übersichtliche Karten auf denen leicht verständlich sämtliche Fahrradverbindungen und weitere Angebote rund ums Fahrrad in Kopenhagen dargestellt werden. Zumeist sind die offiziellen Informationen aufgrund des internationalen Charakters in Englisch gehalten.

→ http://www.kk.dk/.../CityOfCyclist

best-practice-Projekte Verkehr und Mobilität

→ Stadtmobil - Car Sharing Modell, Heidelberg + Mannheim

→ kostenloser ÖPNV, Hasselt / Belgien

→ Integriertes Verkehrskonzept, Straßburg / Frankreich

→ Velo-City, Kopenhagen / Dänemark

→ Wiener Linien, Wien / Österreich




Die Partner im Dialog Kölner Klimawandel:

Partner

Abschlussbericht 1.0
DKK-Prozesse
Öffentliche Feedbackphase
Workshops
Sonderveranstaltungen
Ideenwettbewerb 2012
Ideenwettbewerb 2011
Wissensbasis
Bauen + Wohnen
Energie + Klima
Grünflächen + Freiraum
Verkehr + Mobilität