Das Projekt Dialog Kölner Klimawandel (DKK)
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Innovation City Bottrop - Modellstadt InnovationCity Ruhr

Einleitung:

Im März 2010 wurde vom Initiativkreis Ruhr der Wettbewerb zur InnovationCity Ruhr ausgerufen. Von den 53 Städten des Ruhrgebietes haben sich 16 Städte beworben, von denen fünf für die Finalrunde ausgewählt wurden. Gewonnen hat den Wettbewerb am Ende die Stadt Bottrop und darf nun den Titel der „InnovationCity Ruhr“ tragen. Einher geht der Titel mit dem Umbau der Stadt zu einer Niedrigenergiestadt in den nächsten 10 Jahren. Die Modellstadt soll damit national, wie international Vorbild- und Vorzeigecharakter für Klimaschutz demonstrieren und langfristig den Umbau des Ruhrgebietes zu einer Niedrigenergieregion einläuten.

Konzept:

Das Konzept der InnovationCity Bottrop wird zunächst, laut Wettbewerbsvorgaben, in einer Pilotregion umgesetzt. Das Gebiet umfasst mit 2.464 ha große Teile des südlichen Stadtgebietes, hat 69.000 Einwohnern, verteilt auf 14.474 Gebäude und bietet 22.000 Arbeitsplätze, bei einer Arbeitslosenquote von 8,2 %.

Ziel des Konzeptes ist eine deutliche Reduzierung des Energieverbrauches und des CO2-Ausstoßes durch den Einsatz innovativer Produkte und Verfahren in allen Bereichen.

Handlungsfelder

Identifiziert wurden vier Handlungsfelder, mit konkreten Ansätzen, um für das Modellprojekt die angestrebten Ziele in den nächsten 10 Jahren erreichen zu können:

  1. Energieeffizienz und Energieeinsparung
  2. Klimaschonende Energieerzeugung
  3. Umweltfreundliche Mobilität
  4. Zukunftsfähige Stadtentwicklung

Umsetzung:

Beratung/Information

Die Umsetzung des Konzeptes steht unter dem Motto „Wir machen´s vor!“ und baut auf 3 Säulen auf. Die erste Säule „Beratung / Information“ versucht durch ein gutes Aufklärungs- und Beratungsangebot die Bürger ins Boot zu holen, da ohne das Engagement möglichst vieler Bürger die ehrgeizigen Ziele nicht erreicht werden können. Dafür wurde das Zentrum für Information und Beratung (ZIB) gegründet, als zentrale Anlaufstelle. Während der Beratung wird dem Bürger ein „Beratungslotse“ als durchgehender Begleiter für die geplante Maßnahme zur Seite gestellt. Dieser führt den Bürger unter Einbindung der unterschiedlichen bestehenden Beratungskompetenzen durch die Angebote des ZIB. Desweiteren bietet das ZIB Ausstellungen innovativer Produkte der Partnerunternehmen, Informationsveranstaltungen und Werkstattgespräche für alle Interessierten an.

Pilotprojekte

Die zweite Säule setzt auf die Außenwirkung starker Pilotprojekte, welche schon während der Bewerbungsphase für eine breite öffentliche Unterstützung des Projektes gesorgt haben. Zu diesen Projekten gehören beispielsweise:  

  • Zero Emission Park: Energieeinsparungen bei den Betrieben, sowie intelligente Energieversorgungsstrategien, mit dem Ziel der 60%igen CO2-Einsparung.
  • Zero Emission Campus Hochschule Ruhr West: Beim Land NRW wurde der Antrag auf Neubau des Gebäudes der Hochschule Ruhr West mit 30%iger Unterschreitung des heute gültigen EnEV 2009 Standard gestellt. Das Land prüft zurzeit die Möglichkeit der Umsetzung.
  • Elektromobilität:Es wurde ein Kooperationsvertrag der Emscher Lippe Energie GmbH über die Nutzung von Elektrofahrzeugen und die Errichtung von Ladesäulen geschlossen. An einem Ausbau der Elektromobilität und einer Verknüpfung mit anderen Verkehrsmittels (Rad, Pedelec, Bus, Bahn, Carsharing) wird derzeit gearbeitet.
  • Dezentrale Energieerzeugung: Die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf privaten Gebäuden, wie dem Bottroper Alpincenter, aber auch auf öffentlichen Gebäuden, wie dem Josef-Albers-Gymnasium wird gefördert. Eine Seltenheit in der dezentralen Energieerzeugung ist die angestrebte Errichtung von Vertikal-Windrädern.
  • Kraft-Wärme-Kopplung: Konkret werden hier zunächst 160, überwiegend mit Elektrospeicheröfen beheizte Wohnungen an das Fernwärmenetz angeschlossen. Dies soll eine Einsparung von 825 t CO2/a bringen und für eine spätere Nutzung als Nahwärmenetz kompatibel sein.
  • LaTherm: „Wärme auf Rädern“: Durch die Speicherung der Abwärme der Kokerei Prosper in einem Latentwärmespeicher (Container mit dem Speichermedium Natriumacetat) wird seit Oktober 2010 eine Grundschule in Bottrop-Ebel beheizt.

Strukturierter Prozess

Die systematische Erfassung der Gebäudebestände, sowie der Energieversorgung der Gebäude im Pilotprojekt schafft eine Handlungspriorität für die Sanierung einzelner Baublöcke. Ziel dieser Maßnahme ist es bis 2020 einen energetisch optimierten Gebäudebestand mit vorwiegend dezentral versorgten Gebäuden im Pilotprojekt zu erreichen. Zeitgleich wird eine Potenzialanalyse im Innenstadtbereich für Bergünungsmaßnahmen durchgeführt und die Maßnahme für die Förderung im Stadtumbauprogramm 2011 angemeldet.

Für die Qualitätssicherung der Maßnahmen und Projekte ist das Wuppertal Institut zuständig. Ebenso für die Entwicklung einer Begleitstudie im Auftrag des NRW-Wissenschaftsministerium. Durch die Studie sollen die gemachten Erfahrungen vor Ort auch für andere Städte nutzbar gemacht werden.

Alle Maßnahmen werden in einem Masterplan bis Mitte 2012 zusammengefasst, ausgearbeitet und untereinander abgestimmt. Ab 2012 wir schon mit der Umsetzung erster Maßnahmen aus dem Masterplan und Infratrukturmaßnahmen zu Mobilität und Smart Grids begonnen.

Übertragbarkeit:

Aufgrund des Modellcharakters des InnovationCity Projektes werden sich zumindest Teilansätze in viele Städte übertragen lassen, auch durch die vielfältigen Ansätze zur Reduzierung des Energieverbrauchs und CO2-Ausstoßes. Die Experimentierfreude der Bottroper kann Fehlinvestitionen in anderen Städten vorbeugen und zur Adaption lohnenswerter Projekte führen. Der Knackpunkt bleibt jedoch die Finanzierung solcher Projekte in weiteren Städten. Die momentane Förderung dieses Modellprojektes von Wirtschaft, dem Land NRW und der EU kann in Zukunft nicht von anderen Städten erwartet werden. Für die InnovationCity werden in den nächsten Jahren Investitionen und Fördermittel in Milliardenhöhe in das Projekt fließen. Für die Umsetzung in weiteren Kommunen bleibt zu hoffen, dass die Erkenntnisse über Effizienz und eventuelle Kostensenkungen der Techniken zu einer Teilumsetzung erfolgreicher Projekte führen.

Quellen und Links

  • Modellstadt Bottrop - InnovationCity Ruhr
    → www.bottrop.de/microsite/ic/Projekte/index.php
  • Vortrag Tischler bei der Veranstaltung „Wege in die energieeffiziente Stadtlandschaft Ruhr“ am 15.1.2011 in Essen
  • Innovation City Newsletter 12/2010

best-practice-Projekte Energie und Klima

→ Zukunftskonzept erneuerbares Wilhelmsburg, Hamburg

→ Hannover Kronsberg - Mustersiedlung in Rahmen der EXPO 2000

→ Innovation City Bottrop - Modellstadt InnovationCity Ruhr

→ München - Wege in eine CO2-freie Zukunft

→ Tübingen macht blau – Die Klimaschutzkampagne




Die Partner im Dialog Kölner Klimawandel:

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